27. Januar
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Die GedenktageDie Freiheitsbewegungen in Osteuropa - 17. JuniMit der Wiedervereinigung von 1990 wandte sich im Westen der Republik die öffentliche Aufmerksamkeit von den links stehenden Bedrohungen der demokratischen Republik ab und den rechts stehenden zu. Praktisch, gesehen erst einmal mit Recht: Die antidemokratische Linke stellte im übergeordneten politischen Rahmen keine akute Bedrohung mehr dar - und nachgekartet werden, so die weitverbreitete Haltung, sollte auch nicht mehr. Zumindest nicht aus dem Westen. Die RAG Rhein-Ruhr West sammelte jedoch schon zehn Jahre später Erfahrungen, die sich auf die Formel bringen ließen: Galt früher in Deutschland: auf dem rechten Auge blind; so galt auf einmal: auf dem linken Auge blind. Die Schwierigkeiten, die sich daraus für den Kernbereich der Arbeit, die Ausgestaltung des 27, Januars ergaben, wurden in einem Wettbewerbsbeitrag, eingereicht beim dem Bündnis für Toleranz und Demokratie (Berlin) in 2004, wie folgt resümiert: Das Konzept Zielsetzung der Veranstaltungsreihe (zum 27. Januar) war es konjunktur- und förderprogrammunabhängig sich der Daueraufgabe - politische Erwachsenenbildung zur neueren deutschen Geschichte ...- durch angemessene Formen ritualisierter Kommunikation zu stellen. Dies wurde auch im Einladungsschreiben mit dem der Konzeptentwurf im Jahre 2000 versandt wurde, ausdrücklich ausgeführt .... Dieses Vorgehen unterschied sich im Ausgangspunkt von den bis dato vor Ort praktizierten Ansätzen in mehrfacher Hinsicht:
Dieses Konzept mußte unter den Bedingungen einer gehobenen Provinzstadt erst - wenn auch verdeckt - konfliktorisch durchgesetzt werden. Für erhebliche Teile derjenigen Linken, die noch im DKP-nahen Umfeld der 70er Jahre politisch sozialisiert wurden, war die Gewohnheit, als "antifaschistische" Politik die permanente Reinszenierung der historischen Konfliktlagen zu verstehen, so eingefleischt, daß der andere Politikansatz schon als "rechts" eingestuft wurde. Offen zu Tage traten derartige Differenzen, wenn Parallelitäten zwischen unterschiedlichen Formen despotischer Herrschaft - Bolschewismus und Faschismus - thematisiert wurden. Vergangenheitspolitisch ergänzt sich in diesen ex- und altlinken Milieus antifaschistischer Hyperaktivismus mit philokommunistischer Amnesie. "Gegen Vergessen" bekommt unter solchen Rahmenbedingungen eine nicht gewollte, aber vom gesellschaftlichen Objekt erzwungene Komponente gegen "Links": Obwohl kein aktiver Linksradikalismus von Bedeutung mehr gesellschaftlich präsent ist, ist wegen der heutigen Geschichtsklitterei seiner ehemaligen Protagonisten im Rahmen der eigenen Bildungsaufgaben zum Zwecke der Ver-mittlung eindeutiger Botschaften auch die historische Aufarbeitung der Geschichte der linken Despotien anzugehen. Nur auf dieser Basis läßt sich der geringfügige sittliche, aber nichtsdestotrotz vorhandene Unterschied zwischen den beiden Totalitarismen vermitteln. Ganz im Hegelschen Sinne führt hier der Vergleich den Unterschied zutage. Aus diesem Grunde führt die Regionalgruppe auch in Zukunft nach zwei Vorlaufveranstaltungen ... regelmäßig Veranstaltungen zum 17. Juni durch (siehe Anlage 6). (Quelle: "Erinnern und Begreifen"- Bisherige und künftige Aktivitäten der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr West von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., September 2005, S. 40) Bezogen auf die politischen Zielsetzungen wurde die Freiheitsgeschichte Osteuropas in den Vordergrund gestellt. Zu den seit 2003 durchgeführten Veranstaltungen siehe das Archiv.
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